Hl. Wendelin

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Der hl. Wendelin im Hochaltar der Pfarrkirche Studen. © Pfarrei St. Wendelin

Neuere Forschungen (2005) haben nachgewiesen, dass der Name Wendelin aus dem Irischen stammt. Ob er nun iroschottischer Königssohn war oder nicht: jedenfalls ist es ihm gelungen, sich von der Welt zu lösen und in freiwilliger Armut Gott in der Einsamkeit zu dienen. Das ist dargestellt auf dem Hochaltarbild unserer Pfarrkirche. Laut dem Büchlein, das anlässlich des 200 jährigen Jubliläums unserer Kirche (1995) herausgegeben wurde, kam dieses Altarbild erst 1850 in den Hauptaltar. Es ersetzte das Bild des hl. Erzengels Michael aus dem Anfang unserer Kirche im Jahr 1795. Geschaffen wurde es vom Maler Kaiser in Stans, heisst es in der Jubiläumsschrift. Im Hintergrund des Gemäldes ist ein Schloss zu erkennen, im Vordergrund liegt achtlos am Boden eine Königskrone – Symbole für die Welt, die er verlassen hat. Der hl. Wendelin tat dies im Bewusstsein, dass Gott unser Ursprung und Ziel ist. Er scheint im Zwiegespräch mit dem Jesuskind zu sein. In ihm hat er das eine Notwendige gefunden. Nach der Überlieferung schloss sich der hl. Wendelin einer Klostergemeinschaft in Tholey an und es wird berichtet, die Mönche hätten ihn gebeten, ihr Abt zu sein.

Dem ökumenischen Heiligenlexikon ist zu entnehmen, dass der hl. Wendelin zunehmend auch als Patron für Natur- und Umweltschutz angerufen und verehrt wird. Unbestritten ist aber nach wie vor, dass er vor allem als Patron der Bauern verehrt wird. Er ist Patron der Hirten und wird für eine gedeihliche Witterung sowie eine gute Ernte angerufen. Es gibt allein in Deutschland neben der Basilika in St. Wendel, wo sein Grab ist, etwa 160 Kirchen und Kapellen, die nicht nur dem hl. Wendelin geweiht sind, sondern darüber hinaus eigentliche Wallfahrtsorte sind. Das ist ein unbestreitbares Zeichen, dass das Volk seit Jahrhunderten das Wirken des hl. Wendelin als Fürsprecher erfahren hat. Der Gedenktag wird am 20. Oktober gefeiert. In der Pfarrkirche St. Wendelin in Studen wird das Patrozinium, das zugleich auch der Weihetag der Kirche ist, jeweils auf den am nächsten liegenden Sonntag verlegt.