Wachstumsförderung für die eheliche Liebesgemeinschaft − dass die Ehe gelingt
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Die eheliche Beziehung ist wie ein Baum; sie kann nur überleben, wenn sie wächst.
Partnerwahl ist schicksalshafte Wahl, aber: im lebendigen Kontakt wird das Schicksal geformt und gestaltet, deshalb ist das Wachsen der Liebe so wichtig.
Hindernisse für das Wachstum
- Kritisieren schadet der Beziehung
- Vorurteile
- Einflüsse der Medien
- Fluchtwege statt Angehen der Probleme:
- Computer (!), Beruf, Politik, Vereine, Religion u.a.m, können als Fluchtwege missbraucht werden
- Geheimnisse voreinander schaden
(aber: Geheimnisse miteinander verbinden) - Vernachlässigung der Persönlichkeit
Förderung des Wachstums der Liebe
- Die Beziehung der Partner zu Gott ist das Wichtigste
- Sechs Bereiche von Wachstum
- Pflege des Gebetslebens
- Pflege der Gesprächskultur in der Ehe
- Vergebung als gute Lösung im Streit
- Pflege von Freude und Lust
- Vertrauen und Achtung der Würde
- Pflege von Zärtlichkeit und Sexualität
Wachstumskonzept oder 10 x EINS DER LIEBE
- Vergangenheit abschliessen
Schlussstrich unter frühere Beziehungen, angemessener Abstand zu Herkunftsfamilie, Kontakt zu Familie und Freunden neu einrichten - Lachen, Lust, Freude und Humor
Humor im Umgang miteinander pflegen, über sich selber und die Komik des Alltags lachen können. Der Freude viel Raum geben. - Attraktive Sexualität und Zärtlichkeit
Sexualität als wichtige Bereiche pflegen und auch schützen gegen äussere Einflüsse, Kämpfen um Zeit und Raum. Bedürfnisse und unterschiedliche Reaktionen des Partners, der Partnerin kennen und berücksichtigen. - Gemeinsames Glaubensleben pflegen
Ein besonders intimer Bereich der Partnerschaft. Gemeinsames Gebet verbindet tief. Glaube hilft die Bürde des Alltags besser zu tragen. Finden und begründen einer gemeinsamen Familienliturgie und Tradition. - Elternrolle ohne Partnervernachlässigung
Kinder nehmen mächtig Einfluss auf die Eltern und tendieren dazu, alles zu beherrschen. Die Eltern müssen zwar oft ihre Bedürfnisse zurückstecken. Die Kinder dürfen aber nicht die “Kontrolle” über die Ehe erhalten. Elternrolle und Partnerschaft sollen sich gegenseitig ergänzen.
“Wir lieben die Kinder, aber wie lieben auch uns!” - Neu Gemeinsamkeit aufbauen
Aufbau eines Zusammengehörigkeitsgefühls: “Wir, unsere Ehe, unsere Beziehung, unsere Wohnung”. Balance finden zwischen WIR und ICH. - Geborgenheit schenken
Sich gegenseitig unterstützen und bestätigen. Verstehen und verstanden werden. Ermutigen und trösten. Emotionelle Tankstelle bieten. Beistand leisten auch in Krankheit, Berufsproblemen, Enttäuschungen, Trauer und im Alter. - Immer wieder Versöhnung
Eine Beziehung aufbauen, die auch Streit und Wut überdauert. Den Zorn unter Kontrolle halten, Regeln entwickeln, wie gestritten und der Streit beendet wird. - Lebenskrisen gemeinsam meistern
Keine Ehe bleibt verschont von Krisen, sei es durch Krankheit, Unfall, Wirtschaftslage, Kinderprobleme, Ausseninteressen oder anderes. Vom Unglück des einen ist der Partner immer mitbetroffen, so dass Krisen gemeinsam zu meistern sind. Einen klaren Kopf behalten, sich nicht in Klagen erschöpfen, sich gegenseitig stützen, keine Vorwürfe, trotz allem auch Freude zulassen, zerstörerische Impulse unter Kontrolle halten, der Krise im Vor – oder Frühstadium schon Aufmerksamkeit schenken, das sind einige hilfreiche Stichworte. - Balance zwischen Idealisierung und Realität
Die Verliebtheit, das Wachsen der Liebe, das Erkennen des andern in seiner Einzigartigkeit, kurz die ganze Idealisierung soll aufrecht erhalten bleiben, auch wenn der Alltag Spuren hinterlässt. Unsere Geschichte der Beziehung soll immer wieder aufleuchten und mit der Gegenwart in Beziehung gebracht werden.
(Zusammenfassung eines Vortrages von Hans Ziegler, Psychoanalytiker SGST / Psychotherapeut SPV).
Vergebung
Zwei Grundsätze sind zu beachten:
- 1. Lassen Sie sich nicht von Ihren Gefühlen dominieren
- 2. Sie sind nicht hilflos der Vergangenheit ausgesetzt, weil Sie Ihr Handeln jetzt bestimmen können und sollen
Drei Schritte sind für die Vergebung nötig:
- 1. Die Entscheidung zur Vergebung
Alles Geschehene ist dann endgültig abgeschlossen.
- 2. Ändern Sie Ihr Verhalten
Güte als Reaktion auf das lieblose Verhalten Ihres Partners
- 3. Ein neues Herz
Beginnen Sie mit Gottvertrauen neu. Sie können die ganze Vergangenheit hinter sich lassen und sich der Zukunft zuwenden.
Wenn negative Gedanken kommen, so sagen Sie sich:
“Alles ist vergeben, genauso wie Gott mir vergibt”.
Die Feier der Trauung − zur Erinnerung
Nach der Predigt fragt der Priester bzw. der beauftragte Diakon die Brautleute noch einmal öffentlich, ob sie bereit sind, eine christliche Ehe zu schliessen. Zur christlichen Ehe gehören die Freiheit der Entscheidung, der Wille zur Treue und die Bereitschaft, Kindern das Leben zu schenken, soweit dies möglich ist.
Nach der Segnung der Ringe schliessen die Brautleute den Bund der Ehe, indem sie das Vermählungswort (Jawort) sprechen:
„Ich nehme dich an als meine(n) Frau (Mann) und verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und in Krankheit. Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe (bis der Tod uns scheidet).“
Durch die unwiderrufliche Willenserklärung von Braut und Bräutigam, durch die sie sich jetzt und hier einander in Freiheit schenken und gegenseitig annehmen, wird der Ehebund begründet.
Der Priester bzw. der Diakon bestätigt die Vermählung:
„Der Herr, unser Gott, festige den Ehebund, den sie vor ihm und seiner Kirche geschlossen haben.“
Priester bzw. Diakon verdeutlichen diese Worte mit einer eindrücklichen Geste: Sie umwinden die ineinandergelegten Hände der Brautleute mit der Stola und legen die eigene Hand darüber. Zu den Versammelten sagt der Priester bzw. Diakon:
„Euch alle aber, die ihr zugegen seid, nehme ich zu Zeugen dieses heiligen Bundes. Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“
Ein feierliches Gebet lobt Gott für das Geschenk der Ehe und bittet ihn um seinen Beistand für die Neuvermählten (Brautsegen). Es ist wohl der schönste Segen, den die Kirche kennt. Mit den Fürbitten der Gemeinde wird die Eucharistiefeier in der gewohnten Weise fortgesetzt. Die Liturgie wird mit einem Schlusssegen abgeschlossen − doppelt genäht hält besser!
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